Frauen bei der LEAG: Berufsalltag auf Augenhöhe

Der 8. März ist Frauentag und gibt immer Anlass auf den Einsatz der Frau zu schauen – nicht nur im Job, jedoch gerade hier. Bei der LEAG sind Frauen nicht nur im Büro unterwegs, sie stehen in allen Bereichen des Unternehmens fest im Berufsleben.

Als Redakteurin ist der Frauentag immer ein heikles Ding. Im oder für das Unternehmen arbeiten viele Frauenauch in den Bereichen Personal, Finanzen und Kommunikation, wo belegt der Anteil immer hoch ist. Aber natürlich arbeiten bei der LEAG als Kraftwerks- und Bergbaubetreiber viele der Kolleginnen in der Technik. Doch sind sie meist wenig begeistert, ausgerechnet am Frauentag deshalb porträtiert zu werden. Die Anfrage ehrt sie, aber eine Sonderbehandlung wollen sie nicht, es ist selbstverständlich, dass sie ihren Job machen. Im Laufe der Zeit haben wir dabei vielen interessanten Frauen über die Schulter geschaut – sowohl im Blog als auch im Unternehmensmagazin Carbon. Der Frauentag ist ein guter Anlass, um noch einmal gemeinsam einen Blick in den Berufsalltag einiger Kolleginnen zu werfen.

Im Leitstand der F 60 im Einsatz

Sibylle Koall ist eine von ihnen. Sie ist Leitstandfahrerin auf der F 60 im Tagebau Welzow-Süd. Einen Koloss wie die Abraumförderbrücke F 60 beherrschen nicht viele – was zugegeben auch daran liegt, dass nur vier dieser Großgeräte-Verbände in Deutschland aktiv sind, alle bei der LEAG. Sie erreichen etwa 20.000 bis 30.000 Tonnen Gewicht, können mehr als 600 Meter lang sein und bewegen sich mit mittleren Fahrgeschwindigkeiten von neun Metern pro Minute. Mit Baggern, Bandanlagen und Schütttechnik vereinen sie mehrere Arbeitsgänge in einem Gerät. Nach 35 Jahren Erfahrung auf der Brücke, davon 25 Jahre als Brückenfahrerin, ist Koall Profi.

 

 

Kraftwerkerin von der Pike auf

Genau wie ihre Kollegin Karola Elsmann, die als Zentralleitstandsführerin im Kraftwerk Jänschwalde im Einsatz ist. Dort im Schichtleitzentrum sorgt die erfahrene Kraftwerkerin gemeinsam mit ihrem Schichtleiter dafür, dass die Fahrpläne eingehalten werden. Fahrpläne, so heißen die täglichen Vorgaben für jedes Kraftwerk, welcher Block wann und in welcher Last betrieben wird. Sie werden von Dispatchern geplant, deren Ziel es ist, den Kraftwerkspark so optimal wie möglich einzusetzenSeit 1988 arbeitet Elsmann im Schichtleitzentrum. Zwei Jahre lang hat sie sich für diesen Arbeitsplatz zur Meisterin qualifiziert. Kraftwerkerin hatte sie zuvor von der Pike auf gelernt. „Maschinistin“ hieß der Ausbildungsberuf, in den sie 1976 im damaligen Kraftwerk Thierbach startete. Sie hat Kohle geschippt, Anlagen gereinigt, war – mit Schraubenzieher und Kombizange ausgerüstet – bei Wind und Wetter unterwegs.

Unterwegs im Lausitzer Revier

Auch Jennifer Friem ist bei jedem Wetter im Revier unterwegs. Sie ist eine von 256 Lokführern, die jeden Tag auf dem Streckennetz im Lausitzer Revier unterwegs sind. Frauen sind zwar in der Unterzahl, aber das ist für Friem kein Thema. Seit 2012 fährt sie E-Loks. Ursprünglich hat die Lausitzerin Aufbereitungsmechanikerin gelernt. Als sie fertig mit der Ausbildung war, wurden Lokführer für den Zentralen Eisenbahnbetrieb gesucht und ihr eine Umschulung angeboten. Nach einem halben Jahr intensiver Schulung übernahm sie den Führerstand und ist bis heute froh über ihren Entschluss.

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Mit Einsatz für die Berufswahl

Buchstäblich Feuer und Flamme für ihren Beruf ist Feuerwehrfrau Stefanie Weiße. Die gelernte Mechanikerin arbeitet seit 2015 in der Feuerwache in Jänschwalde. Sie steht voll hinter ihrem Job. Dies beweist sie auch Benny Job bei seinem Dreh in Jänschwalde. Der YouTuber stellt auf seinem Kanal Jugendlichen Berufe vor und unterstützt so bei der Berufswahl. Beim Dreh bei der Werkfeuerwehr gerät er an seine Grenzen.
 

Verantwortung für neue Geschäftsfelder

Ganz andere Grenzen zeigt Birgit Futterer in ihrem Job auf. Futterer ist Referentin für die Planung von Depots und zu ihrem Aufgabenbereich gehört auch die fachgerechte Abfallentsorgung. Dabei beschäftigt sie sich ganz automatisch mit einem alltäglichen Problem: Wie verwerten und entsorgen wir unsere Abfälle? Futterer ist als Geophysikerin ins Thema hineingewachsen und ist heute Ansprechpartnerin für die neuen LEAG-Projekte Lausitzer Sekundär-Rohstoff-Zentrum und eine dazugehörige neue Deponie. Die LEAG hat zwar bereits Erfahrungen, doch die Ausweitung des Geschäftsfeldes ist Neuland, Futterer ist eine der Kolleginnen, die hier gerne Verantwortung übernimmt.
 

Viele Möglichkeiten für Frau oder Mann

Natürlich sind es nicht nur diese fünf Frauen, die täglich bei der LEAG im Einsatz sind. Die Beiträge stehen als Beispiel für die vielen Möglichkeiten, sich im Unternehmen einzubringen – egal ob Mann oder Frau. Dennoch ist bei der LEAG als ostdeutsches Unternehmen der Frauentag ein besonderer Tag. Zu Beginn meiner Tätigkeit im Unternehmen hat mich als westlich sozialisierte Kollegin die Selbstverständlichkeit, diesen zu begehen, überrascht – inklusive einer Blume, die mir jedes Jahr seitens der Kollegen übergeben wird. Eine Wertschätzung, die ich gern annehme und weitergebe. Danke an dieser Stelle an alle, die diese teilen – auch und insbesondere an die Kollegen.

 

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Autor

Daniela Hertzer

Meine berufliche Wiege stand in Brunsbüttel, genauer im dortigen Kernkraftwerk. Von da ging es stromaufwärts über Hamburg und Berlin in die Lausitz. Seit Beginn dieses Jahrtausends arbeite ich in der Unternehmenskommunikation: erst analog, jetzt digital. Mein Antrieb ist die Neugierde und der Spaß am Ausprobieren. Und ich bin ein großer Fan der Sesamstraße. In diesem Sinne: ... 1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen....