
Fokus auf die GigawattFactory: Die Green Academy
Neues Jahr, neue Herausforderungen. Mit der Green Academy starten das Team Erneuerbare mit der Kommunikation zusammen durch. Drei Tage dreht sich alles rund um die GigawattFactory.
Eine in Deutschland eher seltene Baumart ist 2018 Baum des Jahres - die Esskastanie. Im Frühsommer erfreuen wir uns an ihrer reizvollen Blütenpracht und im Herbst an ihren Früchten. Die LEAG pflanzt traditionell den Baum des Jahres an geeigneten Stellen in der Bergbaufolgelandschaft. Wo der Baum des Jahres 2018 seinen Platz findet, erzählt Förster Micheal Rösler, Leiter der Forstwirtschaft bei der LEAG.
Förster Michael Rösler, leitet bei der LEAG den Bereich Forstwirtschaft, Foto: LEAG
Das lag in diesem Jahr sofort auf der Hand. Es musste das frisch bergmännisch hergestellte Rekultivierungsgebiet auf der Geisendorf-Steinitzer Endmoräne im Tagebau Welzow-Süd sein.
Nicht nur, weil in diesem Jahr wieder das brandenburgische Revier mit der traditionellen Pflanzung des Baumes des Jahres an der Reihe war, sondern vor allem weil die Esskastanie im Umfeld des Ortes und Gutes Geisendorf bereits seit Jahrzehnten vorkam. Bevor der Tagebau Geisendorf erreichte, legte der Braunkohlenplan für den räumlichen Teilabschnitt I schon fest, dass die Esskastanien kulturhistorisch wertvoll sind und gesichert werden sollen.
Es gab zwei Bestandsaufnahmen. Die erste im Jahr 1999 direkt beim Gut Geisendorf und die zweite im Jahr 2006 im Umfeld von Geisendorf. Direkt um das Gut standen acht Bäume, im weiteren Umfeld 12 Bäume. Der älteste Baum war circa 150 Jahre alt und um die 12 Meter hoch. Wertvoll waren sie als Teil eines Ensembles rund um das unter Denkmalschutz stehende Gut Geisendorf. Dort befand sich ein mit Feldsteinen umwallter Weinberg und als wärmeliebender Baum fühlt sich die Esskastanie dort besonders wohl, wo auch Wein gut gedeiht. Zudem wurde das feste Holz gern für die Rebstöcke verwendet. Also gab es an dem Gut eine kleine Esskastanienplantage, deren Genpotential wir erhalten haben.
Eingewachsene Reste der alten Weinberg-Mauer, Foto: LEAG
Um es mal ganz volkstümlich zu sagen. Wir mussten Nachwuchs schaffen. Am Anfang haben wir kleine Versuche mit wenigen Früchten gestartet. Die waren im Winter bei einem von uns beauftragten Naturexperten im Kühlschrank gelagert, wo sie eigentlich bis zum Frühjahr ausharren sollten, aber anscheinend war die Temperatur nicht kalt genug, so dass sie im Kühlschrank bereits anfingen, auszutreiben. Also mussten sie eingetopft werden und im Einverständnis mit dem Wohnungseigentümer über mehrere Etagen in den Treppenaufgang verteilt werden. Später haben Baumschulen für uns eine professionelle Zucht betrieben. Von acht Esskastanien haben wir 120 Reiser entnommen und mehr als 5.000 Esskastanien aus gesunden Früchten in Baumschulen aufgezogen.
2003 gepflanzte Esskastanien südöstlich von Papproth , Foto: LEAG
Sehr erfolgreich! Insgesamt haben wir in den vergangenen 15 Jahren mehr als 8.000 junge Kastanien gepflanzt. Aus der ersten Nachzucht kamen rund 2.000 junge Bäume hervor, die wir im Jahr 2003 in der Nähe des Lugteiches südöstlich von Papproth eingepflanzt haben.Diese Bäume haben aktuell eine Höhe von rund 2 Metern. 2.500 Bäumchen haben wir dann nochmal im Jahr 2009 unweit von Papproth gepflanzt. Diese messen derzeit ein bis zwei Meter Höhe. Mehr als 330 größere Bäume mit einer Höhe von vier bis fünf Metern haben wir 2005 hinter dem Gut Geisendorf als Allee gepflanzt.
Esskastanie im Umfeld von Geisendorf vor der bergbaulichen Inanspruchnahme, Foto: LEAG
Richtig, die Esskastanie braucht Wärme und Sonne. Als sonnenverwöhnte Region bietet die Lausitz der Esskastanie damit gute Voraussetzungen und die erfolgreichen Lesen auf unserem Weinhang Wolkenberg in unmittelbare Nähe zeigen, dass auch die Temperaturen für die Esskastanie hier im Wohlfühlbereich liegen. Die Böden sollten nährstoffreich sein mit einem sauren Bodenmilieu und allzu nass mag sie es auch nicht. 600 mm Jahresniederschlag reichen ihr aus – im Vergleich Spremberg als nächstgrößere Stadt hat einen durchschnittlichen Jahresniederschlag von 574 Milliliter. Sie wird aber keine Hauptbaumart werden, eher ein Baustein und gestaltender Akzent in der Bergbaufolgelandschaft.
Eine Esskastanie kann bis zu 1.000 Jahre alt werden. Dabei erreicht sie Höhen von maximal 35 Metern, im Durchschnitt sind es eher weniger, etwa 20 bis 25 Meter. Ursprünglich kam sie in Südeuropa vor. Mit den Römern verbreitete sich diese Baumart bis nach Deutschland. Bis in unsere Region kam sie durch Gutsherren, die sie im Umfeld ihrer Güter anpflanzten, so wie auch am Gut Geisendorf.
Die Kastanie gehört zu den Buchengewächsen. Ihre Früchte mit stacheliger Hülle sind zwischen Mitte September und Mitte November reif und enthalten 1 bis 3 Nüsse. Im Hintergrund Gut Geisendorf, Foto: LEAG
So wie für jedes Haus die Basis ein ordentliches Fundament ist, braucht auch die forstliche Rekultivierung eine solide Grundlage. Bergbau ist ein komplexes Geschäft, bei dem viele Zahnräder ineinander greifen müssen. Für die Rekultivierungsarbeit sind wir angewiesen auf eine optimale Abschlussschüttung durch den Absetzer mit guten Substraten an der Oberfläche, den richtigen Höhen und Reliefformungen. Am Ende müssen wir die richtige Auswahl bei der Baumart treffen, damit die Ansprüche der jeweiligen Art bestmöglich erfüllt werden. Für die Esskastanie haben wir diesen passenden Standort in der Bergbaufolgelandschaft des Tagebaus Welzow-Süd gefunden.
Kastanien kann man auch zu Mehl mahlen und damit backen. Muffins zum Beispiel. Und so geht es:
Für den Teig:
45g Mehl
105g Kastanienmehl
90g Zucker
2 Eier
1 P. Backpulver
4 EL Olivenöl
70 ml Milch
Zucker und Eier schaumig rühren und dann restliche Zutaten dazufügen.
Backzeit: 15 Minuten bei 180 Grad
Für das Topping:
160g Magerquark
90g Frischkäse
30g Zucker
Abrieb von einer Bioorange
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