Was ist ein Digitaler Zwilling?
Laut Wikipedia ist der Digitale Zwilling eine digitale Repräsentanz eines materiellen oder immateriellen Objekts aus der realen Welt. Es ist unerheblich, ob das Gegenstück in der realen Welt bereits existiert oder zukünftig erst existieren wird. Digitale Zwillinge ermöglichen einen übergreifenden Datenaustausch. Sie sind aber mehr als reine Daten und können auch Modelle, Simulationen und Algorithmen enthalten, die ihr Gegenstück aus der realen Welt und dessen Eigenschaften und Verhalten beschreiben. Die Gesellschaft für Informatik hebt hervor, dass der digitale Zwilling eine Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung unserer Welt sei. Diese einschätzung legt sie mit einem ausführlichen Artikel dar.
„Rund 75 Prozent des gesamten Energieverbrauchs gehen in die Gewinnung, den Transport und das Verstürzen des Schüttguts“, erklärt Uwe Köhler. Er ist in der Bergbauplanung zuständig für die Anlagentechnik. Seine Aufgabe ist auch das Energiemanagement des Unternehmens. Ein umfangreiches Aufgabengebiet, angesichts der Dimensionen – aber ein lohnendes, sowohl finanziell als auch ökologisch.
Digitale Machinenkopien sind Standard
Oberstes Ziel im Tagebau ist nach der Gewährleistung der Sicherheit, der reibungslose Betrieb der Anlagen. „Die Produktion mag es gar nicht, wenn man an bestehenden Anlagen im laufenden Betrieb Versuche und Tests durchführt“, so Köhler. „Digitale Maschinenkopien sind deshalb ein üblicher Standard, um Justierungen und Untersuchungen an komplexen Anlagen vorzunehmen. Nur so können wir in der Praxis wirksame Veränderungen erreichen.“ Die fortschreitende Digitalisierung bringe hier neue Möglichkeiten.
Mehr als ein Maßanzug
„Die Nutzung von Systemmodellen für die Objektanalyse ist seit über 50 Jahren durchaus üblich, die jetzige digitale Umsetzung macht das Thema ein wenig hipper“, erzählt Köhler mit einem Schmunzeln. „Im Rechner ist es inzwischen wesentlich einfacher, komplexe Modelle abzubilden und vor allem stetig anzupassen. Sie sind anders als die meisten analogen Modelle kein Maßanzug, der nur einmal richtig passt. Digitale Modelle bieten die Möglichkeit, immer wieder Anpassungen vornehmen zu können und dazu wesentlich mehr Randbedingungen zu berücksichtigen, als dies bei analogen Modellen bis dato der Fall ist.“ Doch wie hoch ist der Aufwand und wie groß der Nutzen stellt sich mir die Frage?