2020 war ein herausforderndes Jahr. Nicht nur wegen der Corona-Pandemie und all der Einschnitte, die diese mit sich bringt. 2020 ist auch das Jahr, in dem die Bundesregierung den Kohleausstieg bis 2038 beschlossen hat, wobei noch letzte vertragliche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen. Auf der Basis des Stammgeschäfts haben wir bei der LEAG die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und -ideen weiter vorangetrieben. Wir blicken anlässlich des Jahreswechsels auf die letzten zwölf Monate zurück:
Gleich im Januar starten wir mit etwas Neuem: Der Brikettverkauf unserer Veredlung geht online: Ob Rekord als Palette oder im Kleinsortiment: alles wird frei Bordsteinkante geliefert.
Doch nicht nur die Veredlung startet 2020 mit neuem Engagement. Von Startups, Investments und LEAGs Unternehmensentwicklung berichten wir im Februar. Wir stellen erstmals LEAGs Beteiligung am Leipziger Venture-Capital-Fonds (VC) Smart Infrastructure Ventures und unsere Kooperation mit dem Startup-Accelerator SpinLab Leipzig vor.
Eine gute Nachricht gab es Mitte Februar: Die Bewerbung der Standorte Thyrow und Ahrensfelde im Speckgürtel von Berlin mit 270 MW Leistung für die Kapazitätsreserve Deutschlands ist erfolgreich. Einst von der DDR-Regierung zur Sicherung der Stromversorgung für Ost-Berlin gebaut, sind die beiden Gasturbinenkraftwerke (GTKW) auch heute noch unverzichtbar für die Versorgungssicherheit. Wir blicken im März deshalb auf drei Jahrzehnte Kraftwerksgeschichte zurück.
Ebenfalls im März prägt erstmals die Corona-Pandemie unsere Berichterstattung. Im Frühjahr ist die Corona-Krise mit ihren Auswirkungen auch bei uns zentrales Thema. Nur langsam kehrt eine eingeschränkte Normalität zurück.
Im Mai stellt unser Team für Innovative Energielösungen sein neues PPA-Angebot vor: Künftig bietet die LEAG im Portfolio der virtuellen Kraftwerke energy cubes die Anlagenvermarktung für so genannte Ü20 EEG-Anlagen an. Deren Betreiber stehen vor der Frage, wie es mit ihren Anlagen weitergeht, da Ende 2020 die ersten Vergütungsansprüche für Strom aus Wind- und PV-Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auslaufen.
Unser Angebot kombiniert den wirtschaftlich abgesicherten Weiterbetrieb für Wind- und große PV-Anlagen mit zusätzlichen Erlösmöglichkeiten.
Neue Wege stellt die Rekultivierung im Juni und Juli vor. Das Rekultivierungsgelände des Tagebaus Welzow-Süd in direkter Nachbarschaft zum Gut Geisendorf lädt zur Erkundung ein. Im Rekultivierungsgebiet am Schweren Berg des Tagebaus Nochten öffnet ebenfalls ein neuer Teil der Bergbaufolgelandschaft für Besucher. Überhaupt tut sich einiges im Reku-Bereich. So werden erstmals Nutzhanf, Lavendel und Pfeffer angepflanzt.
Nach dem Ausflug ins Grüne wird es wieder technisch. Im Juli blicken wir auf zwei nicht ganz neue Geschäftsfelder der LEAG: Der Bereich Ressourcen und Recycling spielt im Unternehmen in Zukunft gleich mehrfach eine Rolle. Neben der energetischen Verwertung nehmen wir auch das Recycling und die Deponierung in den Blick – und wollen damit auf drei Stufen der insgesamt fünfstufigen Abfallhierarchie zu einer sicheren und nachhaltigen Entsorgung beitragen.
Mit viel Erfahrung punkten auch die Kollegen von MCR Engineering. Ihr Partner für alle Dimensionen – hinter dem Claim der neuen Marke, die der Hauptwerkstatt künftig ein neues Gesicht im Außenauftritt gibt, steckt Programm. Das Kerngeschäft – die Wartung und Instandhaltung von Maschinentechnik aus dem Bergbau – wird zum Wettbewerbsvorteil, denn nicht jede Werkstatt ist für große Instandhaltungsprojekte aufgestellt. Die Kollegen bieten ihre Dienstleistungen jetzt auch Dritten an. Mit dabei sind besondere Angebote für die Schiene und innovative Technik wie das Additive Schweißen.
Da der Sommer traditionell im Zeichen der Sonne steht, nehmen wir zwei Innovationen für unsere PV-Anlagen in den Fokus. Im Solarpark Welzow III kooperiert die LEAG mit DENKweit, einem Startup, das sich auf die Qualitäts- und Funktionsüberprüfung von Photovoltaikanlagen und deren Solarmodulen spezialisiert hat und diese Technik hier erprobt.
Ein weiterer, innovativer Kooperationspartner kommt in den Virtuellen Kraftwerken der LEAG (energy cubes) zum Zug. Das Dresdner Startup Energiekoppler vernetzt kleine und mittelgroße EE-Anlagen mit seiner SwarmBOX, u.a. auch die Dach-PV-Anlagen der LEAG in Cottbus und Lübbenau. Der Einsatz der Anlagen wird nicht nur wirtschaftlich optimiert. Mithilfe der smarten Box und im Verbund virtueller Kraftwerke können sie auch zur Stabilisierung des dezentralen Energiesystems beitragen.
Im August tritt das Gesetz zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung und zur Änderung weiterer Gesetze (Kohleausstiegsgesetz) in Kraft. Damit hat die Bundesregierung den Kohleausstieg beschlossen. Ein entscheidendes Ereignis in Deutschlands Energiepolitik. Wir berichten, was dies für ein neues Revierkonzept der LEAG, wie es ursprünglich für den Sommer 2020 von Unternehmensseite angekündigt wurde, bedeutet. Obwohl sich hinsichtlich der Rahmenbedingungen in der Zwischenzeit einiges getan hat, sind noch nicht alle Voraussetzungen geschaffen.
Die Rekultivierung wird den aktiven Bergbau überdauern. Aber woher kommt das Geld für die Finanzierung der Wiedernutzbarmachung, wenn die letzte Braunkohle längst abgebaut und verstromt ist? Eine Frage, die gerade im Zuge des Kohleausstiegs immer stärker in den Fokus rückt. Wir sprachen darüber mit dem Chefjuristen der LEAG, Dr. Berthold Stevens im September. Vom heutigen Stand bleibt nur zu ergänzen, dass sich die Planung leider aufgrund der aktuellen Situation zeitlich verschoben hat.
Der Herbst bringt neuen Wind ins Unternehmen: Die EP New Energies, kurz EPNE, stellt sich vor. Das Unternehmen ist die jüngste EPH-Tochter in Deutschland und entwickelt Erneuerbaren-Projekte für die LEAG und die MIBRAG in den Bereichen Sonne und Wind.
Der Oktober ist traditionell Erntezeit. Wir schauen ins Lausitzer Reku-Land. Wie haben sich die Sonderkulturen behaupten können? Was sind die Erzeugnisse? Und was geschieht mit ihnen? Die erste Bilanz stimmt durchaus zufrieden – auch bei den bereits etablierten Erzeugnissen wie dem Wein vom Wolkenberg.
Im November steht die EVA Jänschwalde im Fokus. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens ist die öffentliche Beteiligung im Gange, am 1. Dezember startet die Online-Konsultation. Wir stellen das Gemeinschaftsprojekt mit Veolia anlässlich der Gründung der Betreibergesellschaft vor.
Im Dezember blicken wir auf die Arbeit der Werkfeuerwehr. Jährlich fahren die Kolleginnen und Kollegen über 8.000 Einsätze. 200 haupt- und nebenberufliche Mitarbeiter an insgesamt drei Standorten tragen damit auch zur Sicherheit der Region bei – heute und in der Zukunft. Dafür werden neue Ideen entwickelt.
2020 war ein in jeglicher Hinsicht außergewöhnliches Jahr. Zu den häufigsten Weihnachtswünschen gehört in diesen Tagen sicherlich eine baldige Rückkehr zur Normalität. Wenn es uns trotz alledem gelungen ist, Sie mit unseren Themen, Akteuren und Geschichten mitzunehmen, freut uns das sehr. Wir greifen auch im nächsten Jahr wieder für Sie in die Tasten und hoffen, dass Sie uns gewogen bleiben.
Das gesamte Redaktionsteam wünscht Ihnen ein frohes Fest und besinnliche Feiertage. Kommen Sie gut ins neue Jahr und bleiben Sie gesund!
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Autor
Meine berufliche Wiege stand in Brunsbüttel, genauer im dortigen Kernkraftwerk. Von da ging es stromaufwärts über Hamburg und Berlin in die Lausitz. Seit Beginn dieses Jahrtausends arbeite ich in der Unternehmenskommunikation: erst analog, jetzt digital. Mein Antrieb ist die Neugierde und der Spaß am Ausprobieren. Und ich bin ein großer Fan der Sesamstraße. In diesem Sinne: ... 1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen....
Dr. Maren Jasper-Winter leitet das Public Affairs-Team der LEAG. Sie erläutert, warum wir in Deutschland eine Kraftwerksstrategie brauchen, wo wir aktuell stehen und welchen Handlungsbedarf es noch gibt.
Die LEAG stellt ihr Portfolio auf erneuerbare Energien um. Grüner Wasserstoff ist dabei eine Schlüsseltechnologie. Im Seminar „Fachexpert:in für Wasserstoffanwendungen“ von QLEE werden die Fachkräfte dafür ausgebildet.
Auf der größten Maschine der Welt hat eine Frau das Kommando. Jenny Schmidt arbeitet seit 2017 als Leitstandsfahrerin auf den Förderbrücken F 60 in den Tagebauen Nochten und Reichwalde. Der Weg dahin führte über Aus-, Weiterbildungen und Erfahrungen.
