15.08.2016

Acht Mann pro Schicht sorgen für ein einwandfreies Arbeiten der Maschinen in den Tagebauen Nochten und Reichwalde. Klemmt und hakt es, kommen die Störschlosser und Prüfen, Reparieren und Warten. Mit im Team ist Steven Wippich, Auslerner und bester Industriemechaniker seines Jahrgangs. Für ihn heißt es jetzt als Jungfacharbeiter das Gelernte in die Praxis umzusetzen und weiter Erfahrungen zu sammeln.

Steven Wippich im Einatz, Foto: LEAG

Vor wenigen Wochen hat der Spremberger Steven Wippich zusammen mit 34 anderen ehemaligen Auszubildenden sein Jungfacharbeiterzeugnis erhalten – in feierlichem Rahmen mit Blumen und anerkennenden Worten der Ausbilder und des Personalvorstands Michael von Bronk. Seitdem darf er sich Industriemechaniker nennen und wird in diesem Beruf weiter für das Energieunternehmen in der Lausitz arbeiten.

Den Anzug, den der 21-Jährige für den Anlass der Zeugnisübergabe trug, hat er längst wieder gegen einen Blaumann eingetauscht und ist an die Basis zurück gekehrt, wo er sich wohler fühlt. In seinem Fall ist das die B-Schicht der Störschlosser für die Tagebaue Nochten und Reichwalde. Dass er seine Ausbildung zudem als bester Industriemechaniker seines Jahrgangs abgeschlossen hat, ist für ihn kein Thema, um das er noch große Worte machen möchte. „Sicher sind am Ende die Prüfungen das, was für den Abschluss zählt. Aber aus einer Note allein kann ich Arbeitsleistung und die praktischen Fähigkeiten nicht ablesen“, sagt Steven Wippich. „Ich habe großen Respekt vor meinen anderen Kollegen, die mit mir die Ausbildung mit guten Ergebnissen abgeschlossen haben.“

Stets im Einsatz

Einsatzort Tagebau, Foto: LEAG

Er habe, sagt er, eine gute Ausbildungsklasse erwischt, mit der er in den vergangenen drei Jahren viel erreicht und auch viel Spaß gehabt hat. Ähnlich gut angenommen fühle er sich im Team der Störschlosser.

Acht Mann sind sie in seiner Schicht, und immer da, wenn in den Tagebauen Nochten und Reichwalde Not am Mann ist. „Es kann zum Beispiel sein, dass ein Geräteführer uns ruft, weil er ein merkwürdiges  Geräusch wahrnimmt und einen Schaden vermutet, den wir beheben sollen“, erklärt der Jungfacharbeiter. „In einem anderen Fall haben wir das Tragseil eines Spannungsgewichtes an der Förderbrücke überprüft und festgestellt, dass es schon Litzenbrüche hatte und ausgewechselt werden musste. Andernfalls hätte es reißen können. Das Auswechseln des Seils hat dann die nächste Schicht übernommen, aber es musste zügig gehen, denn solange die Reparatur lief, konnte der Bagger nicht arbeiten.“

Vielseitige Ausbildung ist Basis 

Beim Schleifen in der Werkstatt, Foto: LEAG

Von der professionellen Arbeit der Schlosser hängt letztlich auch ein reibungsloser Tagebaubetrieb ab – egal ob draußen vor Ort im Tagebau oder in der Werkstatt in den Tagesanlagen.

Dort haben sie während der Bereitschaft zu tun. Wenn sie gerade keinen Störfall zu beheben haben, dann arbeiten sie beispielsweise Geräteteile mit Verschleißerscheinungen auf und machen sie wieder sicher einsetzbar. Das reicht von der Prallwand einer Band-Antriebsstation bis zum Geländer der Laufroste auf dem Bagger.

Entsprechend vielseitig muss die dreijährige Ausbildung der Industriemechaniker sein, die in der Ausbildungsstätte von Vattenfall in Schwarze Pumpe, in der Berufsschule in Forst und in verschiedenen Praktika erfolgt: Drehen, Schleifen, Schweißen, Fräsen, Zuschneiden gehören zu Fertigkeiten, die ein Facharbeiter für den Beruf mitbringen muss.

Perspektiven in der Heimat

Für Steven Wippich ist es der Wunschberuf im zweiten Anlauf. „Eigentlich wollte ich nach dem Abitur Maschinenbau studieren, aber das hat nicht geklappt“, erzählt der Spremberger. „Dann habe ich noch mal überlegt und mir gesagt: Ich bin ein heimatverbundener Junge und technikinteressiert.

Warum es also nicht hier vor Ort mit einer Bewerbung bei Vattenfall probieren? Ich kannte ja ein paar Leute, die schon hier in der Ausbildung waren. Von denen habe ich eine Menge erfahren, und das hat mein Interesse geweckt.“

Steven Wippich gehört nun zu den etwa 2.400 ehemaligen Auszubildenden, die seit 2003 einen Arbeitsplatz in der Bergbau- und Stromerzeugungssparte von Vattenfall gefunden haben, und schaut zuversichtlich voraus: „Ich hoffe, hier zu bleiben und auch nach meinem jetzigen einjährigen Vertrag wieder einen neuen zu bekommen. Ob dann noch mal ein Studium folgt, kann ich noch nicht sagen. Das wird die Zukunft bringen.“

 

Dieser Beitrag ist zuerst im Vattenfall-Blog erschienen. 

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Autor

Thoralf Schirmer

Nachdem ich 20 Jahre als Lokaljournalist in der Lausitz gearbeitet habe, kam ich 2011 als Pressesprecher ins Unternehmen. Seitdem begleite ich alle Themen aus der Region zusammen mit meinem Team.

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