Ein Riese auf Reisen – Arbeitsplatzwechsel im Tagebau

25.08.2015

Urlaubszeit ist Reisezeit. So ist auch der Schaufelradbagger 1571 aus dem Tagebau Nochten unterwegs im Lausitzer Revier. 18 Kilometer muss der fast 3.000 Tonnen schwere Koloss zurücklegen. Der Grund: Er wechselt seinen Arbeitsort. Das Ziel: Der Tagebau Reichwalde.

Sie war anspruchsvoll, die Reise die der 160 Meter lange Bagger zurücklegen musste. Seine erste Herausforderung war eine Rampe mit 5 Prozent Steigung. Sie führte ihn aus dem Tagebau Nochten heraus. Weiter ging es entlang der nördlichen Tagebaukante. Der Bagger rollte über jene 60 Meter breite Trasse, die für den Neubau eines Streckenabschnitts der Muskauer Waldeisenbahn vorbereitet wurde. 

Zwischenstation: Aussichtspunkt am Schweren Berg. Die Reiseroute verlief auf etwa drei Kilometern unmittelbar am Stadtrand von Weißwasser; auf ca. 600 Metern näherte sich der Koloss dabei den Wohngebäuden.

Schutz auch für Schaulustige

18 Kilometer musste 1571 zurücklegen, Grafik: LEAG 

 Sicherheitsvorkehrungen waren getroffen: Eine 70 Zentimeter dicke Sanddecke schützte die Bundesstraße B156, bevor der Riese darüber rollte, oberirdische Stromleitungen wurden gesichert und Radwege vorübergehend gesperrt. Schaulustige, die sich an der Strecke postierten, schützte ein Korridor von 200 Metern, außerdem hatten Sicherheitsleute ein Auge auf die Beobachter. 

Das 3.000 Tonnen schwere Tagebau-Großgerät setzte seine Reise fort und mühte sich über das Kippengelände des Nochtener Tagebaus bis nach Reichwalde. Am Ziel angekommen, wird der Bagger instandgesetzt und für seine neue Aufgabe vorbereitet. Hier in Reichwalde wird er ab dem Jahr 2017 gebraucht, der 1571, denn die zunehmenden Abraummassen wollen bewältigt werden.

 

Schaufelradbagger 1571 

Theoretische Förderleistung

7.770m³/h

Dienstmasse des Gesamtgerätes

2.995 t

Länge

160 m

Höhe

40 m

Breite

30 m

Abtragshöhe

28 m

Abtragstiefe

3 m

Schaufelraddurchmesser

12 m

Anzahl der Schaufeln

14

Schaufelinhalt

1.750 Liter

mittlere Bodenpressung

ca. 0,10 MPa

maximale Bodenpressung

ca. 0,22 MPa

Fahrgeschwindigkeit

6 m/min

maximale Fahrspur

90 m

minimale Fahrspur

27 m

kleinster Kurvenradius

80 m

 

Sanddecke schützt die Bundesstraße während der Querung Foto: LEAG 

 

Dieser Beitrag erschien zuerst im Vattenfall Blog

 

 

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Autor

Mareike Huster

Seit mehr als 15 Jahren ist das Lausitzer Revier meine Heimat – Privat und im Dienst. Themen, die bewegen - Geschichten, die erzählt und Menschen, die einfach vorgestellt werden müssen – das ist mein Job. Seit 2017 bin ich verantwortlich für die Kommunikation mit den rund 8000 Mitarbeitern der LEAG.

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