04.08.2020

Vom Hörsaal auf den Chefsessel: BTU-Studierende entwickeln Geschäftsfeldideen für LEAG. Das Seminar startete im Sommersemester und vernetzt eines der größten Unternehmen der Region mit der zentralen Wissenschaftseinrichtung.

In den letzten Monaten waren die Gebäude der Uni nur spärlich besucht, Foto: LEAG

Stanley Wilde und Fabian Hauenschild studieren im Master Betriebswirtschaftslehre an der BTU Cottbus-Senftenberg. Für ein Semester wechselten sie jetzt von der Theorie in die Praxis und entwickelten Geschäftsfeldideen für die LEAG. Da diese besondere Kooperation ihre Premiere während Corona erlebte, mussten die Seminarteilnehmer flexibel sein. „Die Sitzungen fanden ausschließlich online statt und die Gruppen haben sich darüber hinaus in digitaler Zusammenarbeit organisiert “, so Dr. Stephanie Duchek vom Fachgebiet ABWL, insbesondere Organisation und Unternehmensführung. Sie betreute die 22 Studierenden, unter ihnen auch die Gruppe um Stanley Wilde und Fabian Hauenschild, die sich mit dem Recycling von Lithium-Ionen-Batterien beschäftigt.

„Die Idee ist aufgesplittet in zwei Aspekte: Einmal in die Wiederverwendung von gebrauchten Akkus – also ein Second-Life-Konzept, bei dem Lithium-Ionen-Akkus aus E-Autos als Stromspeicher zum Beispiel in privaten PV-Anlagen wiederverwendet werden. An zweiter Stelle steht das eigentliche Recycling, bei dem die wertvollen Rohstoffe wie Kobalt und Lithium entnommen werden. In unserer Gruppe erstellen wir ein solches Recycling-Konzept für die LEAG, inklusive Machbarkeitsanalyse.“

Stanley Wilde
Student

Mit den BTU-Projekten e-SolCar (Start 2011) und Smart Capital Region kamen die Elektroautos ins Revier – schon damals wurden sie als „rollende Energiespeicher“ getestet, Foto: LEAG

Welches Potential steckt in eurer Idee?

Fabian Hauenschild: „Wir sehen für die Wiederverwendung von E-Auto-Akkus ein großes Marktpotential. Nicht nur in Deutschland – Stichwort 1 Millionen Elektroautos – sondern in ganz Europa. Der Blick auf Mitbewerber zeigt, dass es bisher nur einen großen Player in Belgien gibt, da ist also noch viel Luft nach oben! Die Nachfrage wächst weltweit rasant. Hinzu kommt: Europa will unabhängiger von China werden. Das Thema ist also ein großes Zukunftsfeld, das die LEAG bespielen könnte.“

Stanley Wilde: „Mittlerweile sind Lithium-Ionen-Batterien in jedem zweiten Gerät enthalten, Tendenz steigend. Tesla baut seine Giga-Factory in Brandenburg und das VW-Werk in Zwickau hat mittlerweile komplett auf E-Autos umgestellt – das sind potentielle Kooperationspartner und sicher nicht die letzten. Hinzu kommt LEAGs vorhandenes Know-how mit der BigBattery. An Anknüpfungspunkten mangelt es also nicht.“

„Mit diesem Seminar machen wir den Wandel zum Thema, bringen Wirtschaft und Wissenschaft zusammen und stärken unsere Kooperation mit der BTU, denn für eine erfolgreiche Transformation brauchen wir beides: Gute Ideen und starke, regionale Partner. Natürlich prüfen wir, ob die Vorschläge auch unter unternehmerischen Gesichtspunkten tragbar sind. Wir wollen die Kooperation auf jeden Fall fortführen. Post-Corona hoffentlich mit stärkerer Offline-Interaktion – davon profitieren sicher beide Seiten."

Sebastian Lindner
Unternehmensentwicklung LEAG

Lithium-Ionen-Batteriespeicher sind kein Neuland für LEAG: Die BigBattery der LEAG besitzt eine Kapazität von 53 Megawattstunden, Foto: LEAG

Mehr Information

Lesen Sie auch die Pressemitteilung zur Kooperationsvereinbarung zwischen BTU Cottbus-Senftenberg und LEAG: https://www.leag.de/de/news/details/kooperationsvereinbarung-fuer-praxisnahe-forschung/

Die LEAG weitet ihre Geschäftsfelder aus. Neben den Kraftwerken, dem Bergbau und der Veredelung sind schon heute viele weitere Projekte am Start. Mehr unter https://www.leag.de/de/geschaeftsfelder/.

Weitere Blogartikel zum Thema neue Geschäftsfelder: 

Wie die LEAG sich auf den Strukturwandel einstellt
Von Startups, Investments und LEAGs Unternehmensentwicklung
LEAGs Geschäftsentwicklung in Kooperation mit Startups

 

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Autor

Kristina Strehle

Ich bin gebürtige Lausitzerin mit familiärer Bergbautradition. Nach meinem Studium der Kultur- und Medienwissenschaften in Frankfurt (Oder), Mexiko Stadt und Berlin folgten Arbeitsaufenthalte in Südafrika und Bangladesch. Mein Thema: Entwicklungszusammenarbeit. Dann ging es für mich „zurück zu den Wurzeln". Meine Haltestationen in Cottbus: das osteuropäische Filmfestival, eine Opernproduktion des Staatstheaters und der Lehrstuhl Energieverteilung und Hochspannungstechnik an der BTU. Seit Oktober 2016 bin ich nun in der internen Kommunikation der LEAG „sesshaft“.

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